Artikel 18: Verwirkung von Grundrechten

„Abspann oder Der Held der Stunde“

Eine surreale Szenerie: ein nie gebrauchter GG-Artikel wird aktiv – zur Verwirkung der Grundrechte.

Ein dünner Mann wird, im Kino sitzend, von der Leinwand herunter angesprochen - von einem merkwürdigen, dicken Mann in schwarz-weiß. Eine Super-8-Figur, die sich in den laufenden Film einmischt: Der leibhaftige Artikel 18 GG, der bockig seit Jahrzehnten auf seinen ersten Einsatz wartet. Der dicke Artikel beschwert sich, zunehmend vehementer werdend, bei dem dünnen Mann, dass er andauernd vergessen wird. Unerträglich ein Dasein als „Nichts“ zu führen. Der Zuschauer, unfähig mit der Situation umzugehen, kann nur tatenlos miterleben, wie der Artikel von der Leinwand ins Leben flieht…

Ein Film, der besonders von seiner witzigen und absurden Ausgangssituation lebt. Im Zuschauerraum eines Kinos und mit der Leinwand spielend, auf der gerade der Abspann des GG 19-Films zu sehen ist, wird im komischen Schlagabtausch zwischen Zuschauer und Grundgesetzartikel nicht nur die Bedeutung des Artikel 18 GG erörtert, sondern auch das gesamte GG 19 – Projekt befreiend selbstironisch reflektiert. Als versteckte, fröhliche Warnung deutet sich an: Der Zuschauer wird sich der Realität der Grundrechte stellen müssen – ignorieren ist zwecklos und auch gar nicht möglich.

gedreht in Hamburg