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Artikel 2: Freiheit der Person
„Stehplatz“
Ein eklig-komischer Fall aus dem Drogen-Milieu über die Freiheit der Person.
Edgar, ein junger Polizist, ist Teil einer nächtlichen Polizeistreife, deren Kontrollgebiet sich über einen sozialen Brennpunkt erstreckt. Immer wieder stößt die Einheit bei ihrem Rundgang auf einen Obdachlosen, der in einer trostlosen Ecke auf bizarre Weise im Stehen schläft. Diesmal ist es an Edgar als Neuling - von seinen älteren Kollegen dazu getrieben - das Ritual der Leibesvisitation durchzuführen. Edgar gerät bei der z. T. sehr intimen Kontrolle zunehmend in einen Zustand zwischen Ekel und Mitleid. Als der Mann plötzlich seine Verwahrlosung als Freiheit zu bemänteln versucht, geht Edgar auf deutliche Distanz zum menschlichen Wrack vor ihm. Sinnlich unmittelbar nachvollziehbar wird in dem Film dargestellt, was der staatliche Eingriff in die Rechte auf persönliche Freiheit und Unversehrtheit bedeuten kann – aber auch welche Konflikte entstehen, wenn der Einzelne mit seinem Begriff von Freiheit zur Belastung der Allgemeinheit wird. Durch die Plastizität der Bilder die der Zuschauer sieht, erfährt er die Skrupel, die dem Polizisten bei der Leibesvisitation überkommen und kann direkt an seiner emotionalen Wandlung von Abscheu zu Mitleid teilhaben und wird so zu eigenen Reflexionen des Themas angeregt.
gedreht in der Patenstadt Bremerhaven
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